Wohlbefinden

Warum schlechter Schlaf depressiv machen kann

Dr. Christine Blume

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Mar 21, 2023

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Die Hintergründe und Tipps, um einer Erkrankung der Stimmung vorzubeugen.

Jeder hat es schon einmal erlebt – eine schlaflose Nacht und die Laune am nächsten Morgen ist im Keller. Wir sind grummelig, gereizt und jede Anstrengung zehrt an den Nerven. Ab und zu stecken wir solche Nächte gut weg, doch wenn sie sich häufen, können sie das Entstehen von Depressionen oder Angsterkrankungen begünstigen. Anhaltend schlecht zu schlafen versetzt den Körper in einen Stresszustand, durch den eine Vielzahl von Prozessen aus dem Gleichgewicht gerät.

Hormone aus dem Gleichgewicht

Besonders betroffen ist das hormonelle Gleichgewicht. Durch eine erhöhte Ausschüttung des Stresshormons Cortisol kommt es zu einer andauernden Überaktivierung der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse. Zahlreiche Untersuchungen konnten belegen, dass diese veränderte Regulierung maßgeblich mit der Entstehung einer depressiven Erkrankung zusammenhängt [1]. Das „Glückshormon“ Serotonin, welches auch an der Regulation des Schlaf-Wach-Rhythmus beteiligt ist, spielt in diesem Zusammenhang ebenfalls eine wichtige Rolle. Auch ein Ungleichgewicht im Serotonin-Stoffwechsel kann zu depressiven Verstimmungen beitragen [2]. Dazu kann eine eingeschränkte Kommunikation zwischen bestimmten Bereichen des Gehirns die Reaktion auf emotionale Reize beeinträchtigen und dadurch Überforderung und Überreaktionen auslösen.

Natürlich sind an der Entstehung von Angsterkrankungen und Depression noch weitere Hormone, Botenstoffe und psychische Prozesse beteiligt, und nicht immer geht schlechter Schlaf einer Erkrankung voraus. Auch der umgekehrte Entstehungsweg ist möglich: eine bereits bestehende Depression oder Angsterkrankung kann eine Schlafproblematik bedingen beziehungsweise auslösen. Tatsächlich sind rund 90 Prozent der Personen, die unter einer Depression leiden, auch von Schlaflosigkeit betroffen [3].

Warum schlechter Schlaf depressiv machen kann


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